Gemeinsam mit weiteren Institutionen hat der Energieeffizienzverband AGFW jetzt die Ergebnisse eines Projekts zu intelligenten Hausanschlussstationen (iHAST) vorgestellt. Sie helfen dabei, das Gesamtsystem der Fernwärme vom Erzeuger zum Endkunden effizienter und ressourcenschonender abzubilden. Besonders für städtische Quartiere, in denen enormes CO2-Einsparpotenzial steckt, könne die Umstellung auf intelligente Hausanschlussstationen lohnend sein, so eine Erkenntnis des Projektteams.
„Bei der Fernwärme handelt es sich bereits um eine sehr effiziente Form der Wärmeversorgung. In Verbindung mit Kraft-Wärme-Kopplung und einem immer höheren Anteil erneuerbarer Energien in der Wärmeversorgung stellt Fernwärme eine der Schlüsseltechnologien dar, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen“, sagt Harald Rapp, Bereichsleiter Stadtentwicklung des AGFW, in der Pressemitteilung zum Abschlussbericht des Projekts.
Beitrag zur nationalen Digitalisierungsstrategie
Mit iHAST könne das Gesamtsystem ohne Komfortverlust beim Kunden noch bedarfsgerechter und effizienter gesteuert werden. Eine höhere Flexibilität sei Grundvoraussetzung dafür, dass die Energiewende im Allgemeinen und die Wärmewende im Speziellen gelingen können. Sie sei ein Beitrag zur nationalen Digitalisierungsstrategie, so Harald Rapp weiter. Die durch intelligente Hausanschlussstationen unterstützte mögliche Temperaturreduktion des Vor- und Rücklaufes der Fernwärmeleitung helfen dabei, das Gesamtsystem effizienter zu gestalten und den Einsatz von erneuerbaren Energien voran zu treiben. Auch auf Kundenseite kann die iHAST in Verbindung mit dem hydraulischen Abgleich in Gebäuden zu mehr Transparenz des eigenen Verbrauchs und zu neuen Dienstleistungsmodellen führen. Damit können sie einen weiteren Beitrag zur regionalen Wertschöpfung leisten, so das Ergebnis der Studie.
Die wissenschaftliche Bearbeitung der Studie hatten die Technische Universität Dresden, die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg und das Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung der Universität Stuttgart übernommen. Partner auf Quartiersebene waren die Stadt Olbersdorf, die WVO Wärmeversorgungsgesellschaft Olbersdorf mbH, die SWE Energie GmbH, die TEAG Thüringer Energie AG, beide aus Erfurt, die inetz GmbH, Chemnitz die Netz Leipzig GmbH sowie die Stadtwerke Gotha GmbH. Weiterer fachlicher Begleiter war die Energieagentur des Landes Thüringen, die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH, (ThEGA) aus Erfurt. Eine abschließende fachliche Bewertung nahm die Sächsische Energieagentur SAENA GmbH aus Dresden vor. Die Gesamtkoordination erfolgte durch den AGFW. Zu den Mitgliedern des Energieeffizienzverbands für Wärme, Kälte und KWK e. V. zählen deutschlandweit mehr als 500 Stadtwerke, Energieversorger und Dienstleister zählen.
Quelle: Pressemitteilung vom 29.09.2020