HomeEnergiewendeFrequenzstabilität: BVES empfiehlt zweistufigen Ansatz

Frequenzstabilität: BVES empfiehlt zweistufigen Ansatz

Wie der Bundesverband Energiespeicher (BVES) jetzt in einer Pressemitteilung moniert, haben die Frequenzabweichungen im Energiesystem in den letzten 5 Jahren erheblich zugenommen. Vor diesem Hintergrund begrüßt der BVES die Erwägung des Verbands Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E), die Frequenzstabilität mithilfe der Einführung einer schnellen Regelreserve aus Speichern wieder zu steigern. Der BVES empfiehlt einen zweistufigen Ansatz.

Von 2014 bis 2019 habe sich sich laut BVES die Zahl der Abweichungen von mehr als 75 mHz verdoppelt. Vermehrt seien Abweichungen mit Werten von mindestens 200 mHz aufgetreten. Allein im Januar 2020 wurden bereits 19 Abweichungen von über 100 mHz gemessen. Diese gravierenden und häufiger auftretenden Frequenzschwankungen im Stromsystem gefährden sowohl die Netzstabilität als auch die Versorgungssicherheit. Gleichzeitig stößt die Menge an vorgehaltener Regelenergie an ihre Grenzen.

Maßnahmen zur Entschärfung der Situation seien dringend geboten, so der BVES. Energiespeicher wie Batterien können in Sekundenschnelle auf Frequenzänderungen reagieren. Sie eignen sich hervorragend zur Gewährleistung von Frequenzstabilität und können die riskanten Vorfälle sicher entspannen. Dementsprechend begrüßt der BVES die Erwägung von ENTSO-E, die Frequenzstabilität mithilfe der Einführung einer schnellen Regelreserve aus Speichern wieder zu steigern und empfiehlt einen zweistufigen Ansatz:

Wie auch von ENTSO-E vorgeschlagen, sollten im ersten Schritt zur kurzfristigen Stabilisierung des Systems schnell reagierende Energiespeicher in den Regelenergiemarkt gebracht und das Regelenergieangebot kurzfristig auf etwa 5.400 MW erhöht werden. Damit stünde wieder genügend Regelreserve (FCR: Frequency Containment Reserves bzw. PRL: Primärregelleistung) bereit, um auf die riskanten Frequenzschwankungen schnell ausgleichend zu reagieren.

Begleitend empfiehlt der BVES die Entwicklung langfristig verbesserter Rahmenbedingungen sowie neue Regelenergieprodukte, zum Beispiel eine der PRL vorgelagerte Fast Frequency Response Control (FFR), um mit den neuen technologischen Möglichkeiten die Systemstabilität effizient und kostengünstig zu sichern.