HomeEnergiewendeHamburger Klimaplan als landesweites Vorbild?

Hamburger Klimaplan als landesweites Vorbild?

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (dena), hat bei der Expertenanhörung der Hamburger Bürgerschaft zum neuen Klimaplan der Stadt die Bedeutung von Städten für Energiewende und Klimaschutz hervorgehoben. Das Beispiel Hamburg könne für viele Städte zum Vorbild werden, wenn es gelingt, einen breiten Dialog anzustoßen, attraktive Anreize zu setzen und so die Stadtgesellschaft langfristig für das Projekt zu gewinnen.

Kuhlmann rief Städte und Kommunen in Deutschland dazu auf, sich untereinander zu vernetzen sowie den Austausch mit Bund, Ländern und Unternehmen zu verstärken. „Wenn Hamburg beim Klimaschutz vorangeht, dann kann das auch über die Stadtgrenzen hinaus viel bewegen“, sagte Kuhlmann. „Städte spielen eine zentrale Rolle für Energiewende und Klimaschutz, denn hier verdichten sich die Herausforderungen auf engem Raum, sei es bei der Strom- und Wärmeversorgung oder im Verkehr, in Industrie, Handel, Verwaltung oder Privathaushalten.“ Entscheidend für den Erfolg sei, all diese Faktoren und Akteure als Ganzes zu betrachten und systematisch vorzugehen. Gleichzeitig, so Kuhlmann, können Stadtregierungen nicht alles alleine regeln. Sie seien auch auf Entscheidungen auf Länder-, Bundes- und EU-Ebene angewiesen. „Am Ende kommt es auf das Zusammenspiel der verschiedenen Kräfte an, und darauf, dass Unternehmen und Verbraucher den Wandel als Chance verstehen. Hamburg ist mit seinem Klimaplan auf einem guten Weg.“ Für eine erfolgreiche Umsetzung bedürfe es jedoch eines intensiven Dialogs mit Akteuren aus der Praxis. Nur so lasse sich das Ziel eines sozialverträglichen und kosteneffizienten Umbaus erreichen. Das gelte insbesondere für den Gebäudesektor und den Industriebereich. „Hier liegen sehr individuelle Situationen vor, die insgesamt ein möglichst technologieoffenes Vorgehen erfordern“, so Kuhlmann

dena-Projekt Urbane Energiewende gibt Handlungsempfehlungen

Das dena-Projekt Urbane Energiewende hat für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende in Städten Erkenntnisse aus der Praxis zusammengetragen und Handlungsempfehlungen erarbeitet. Der Projektbericht besteht aus drei Teilen: Teil A stellt übergeordnete Erkenntnisse und Empfehlungen dar. Teil B gibt einen kompakten Überblick über zwölf „Ansätze“ mit mehr als dreißig Konzepten zur Energiewende in urbanen Räumen und stellt eine Vielzahl von Praxisprojekten vor. Teil C enthält die gutachterliche Ausarbeitung zu regulatorischen Herausforderungen, eine Analyse prägender Hemmnisse sowie Möglichkeiten zu deren Auflösung in Hinblick auf die Erreichung der Klimaziele in 2030. Teilnehmer des Projekts waren Stadtwerke und Energieversorger, Technologieanbieter und IT-Dienstleister, Wohnungsgesellschaften und Mobilitätsanbieter sowie Logistik- und Handelsunternehmen.

Details zum Projekt: Abschlussbericht „Urbane Energiewende

Quelle: dena Pressemitteilung vom 07.01.2020 | Foto Andreas Kuhlmann: Deutsche Energie-Agentur GmbH/Christian Schlüter