HomeEnergiewendeStudie: Hier arbeiten Energieversorger und andere Wirtschaftszweige künftig enger zusammen

Studie: Hier arbeiten Energieversorger und andere Wirtschaftszweige künftig enger zusammen

Die von der Ernst & Young GmbH (EY) und dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gemeinsam durchgeführte „Stadtwerkestudie 2020“ bestätigt den Trend früherer Befragungen: Energieversorger und benachbarte Wirtschaftszweige werden künftig noch enger zusammenarbeiten. Laut Pressemitteilung sehen die befragten Stadtwerkevertreter in der Telekommunikation, in der Wohnungswirtschaft und in der Wärmeindustrie die größten Synergiepotenziale. Auch der Digitalisierung wird eine besonders hohe Bedeutung zugeschrieben. Nicht zuletzt setzen die Energieversorger hohe Erwartungen an den Ausbau der Smart Metering Infrastruktur – hier würden eine genaue Abrechnung oder neue Kombitarife möglich.

85 Prozent der befragten EntscheiderInnen sehen in der Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft „eine große Chance“. So könnten sich neue Geschäftsfelder bei der Energielieferung (81 Prozent), bei Energiedienstleistungen (79 Prozent) sowie dem Smart Metering (77 Prozent) erschließen. Als idealen Weg, Technologien und Innovationen gemeinsam zu kombinieren, haben EY und BDEW sogenannte Plattformmodelle identifiziert. So könnten sich Energieversorger als Plattformbetreiber zum ganzheitlichen Dienstleister für Unternehmen, Städte, Kommunen und den Verbraucher entwickeln und dabei mit der Wohnungswirtschaft kooperieren.

Für die Zusammenarbeit beider Branchen haben EY und BDEW vier Leitthemen herausgearbeitet, aus denen gemeinsame Plattformgeschäftsmodelle münden könnten: Klimaneutralität, Elektromobilität, Smart Meter Services und Wärmewende.

Smart Metering als Datendrehscheibe für neue Produkte

Unter den digitalen Technologien nimmt das Smart Metering für 81 Prozent der Energieversorger die größte Relevanz ein (dicht gefolgt von der Cybersecurity mit 75 Prozent). „Die Smart Meter werden als Datendrehscheibe zu zahlreichen neuen Anwendungen, Produkten und Geschäftsmodellen führen. So sind unter anderem Kombitarife denkbar, die Elektromobilität mit einbeziehen. Mietern könnte außerdem die genaue Abrechnung zum Monatsende angeboten werden“, erklärt Metin Fidan, EY-Partner und Leiter Energiesektor für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Dementsprechend besitzt die Digitalisierung für 81 Prozent der Stadtwerke in den kommenden zwei bis drei Jahren eine besonders hohe Bedeutung. Sie ist damit das Top-Thema der Branche. 73 Prozent wollen sich besonders der Optimierung interner Prozesse widmen, 72 Prozent der Personalentwicklung.

Für die diesjährige Studie hat EY mit dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer und Vorstände von 166 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt – insbesondere über geschäftliche Chancen und Risiken an der Schnittstelle von Energie- und Wohnungswirtschaft.