Die Schlagzeilen ähneln sich und wir lesen sie öfter, als uns lieb ist. Denn die Folgen eines Saunabrands können verheerend sein – für Mensch, Sauna-Anlage sowie nicht selten sogar für angrenzende Gebäude. Besucher können giftigen Rauch einatmen, Verbrennungen erleiden und letztlich sogar lebensbedrohliche Verletzungen davontragen. Zudem verursachen Saunabrände meist erhebliche materielle Schäden, ganz zu schweigen von der schwer beeinträchtigten Reputation des Betreibers. Der Stadtwerke Monitor nennt die häufigsten Ursachen und gibt Tipps zur Vermeidung von Saunabrand.
Eine auf einem Saunaofen vergessene Kopfstütze sei die Ursache für ein Feuer in der Sauna des Öhringer Hallenbads (im Hohenlohekreis in Baden-Württemberg) gewesen. Laut Tagesschau wurde der Schaden auf einen Millionenbetrag geschätzt. Neun Menschen seien laut Zeit online bei einem Brand in einer Sauna in Sindelfingen im Kreis Böblingen leicht verletzt worden. Geschätzter Schaden: rund 500.000 Euro. Für einen Schaden in Millionenhöhe und acht verletzte Personen habe der Brand in einer Sauna im Hotel Erbprinz in Ettlingen (Kreis Karlsruhe) gesorgt, wie das Portal ka-news berichtet.
Eine kurze Recherche nach Saunabränden bringt – leider – jede Menge ähnlich klingender Berichte zutage. Dabei ließe sich das Schreckensszenario Saunabrand vermeiden, wenn Gäste wie Betreiber ein paar Punkte beachten sowie einige Sicherheits-Maßnahmen konsequent umsetzen würden. Welche das sind, hat sich der Stadtwerke Monitor von Christoph Blaschke erklären lassen, beim Versicherungsmakler Gayen Berns Homann Experte für das Thema Risk Engineering.
Welche Faktoren verursachen Saunabrände?
In regelmäßigen Abständen sind Brände von gewerblich betriebenen Saunen zu verzeichnen. Die Ausbreitung von Feuer und Rauch zieht laut Blaschke oft weitere Gebäudeschäden nach sich, zudem würden Betriebsunterbrechungsschäden verursacht, in manchen Fällen kommen Menschen zu Schaden. Als vorrangige Ursachen dieser Brände sind zu nennen:
- Die Nutzung von Saunen als Abstellraum außerhalb der Betriebszeit (Lagern von Polstern, Möbeln, Aufgusskonzentraten) ohne Abkühlzeit
- Elektrische Defekte durch Abnutzung an den Anlagen
- Entzündung von Stäuben und Ablagerungen (bei Einbausaunen sammelt sich vor allem Staub zwischen Saunakabinendecke und Raumdecke)
- Gegenstände auf den Saunaöfen (z. B. Handtücher, die zum Trocknen an den Ofen gehängt werden, brennbare Gegenstände, die zur besseren Reinigung auf dem Saunaofen abgestellt werden etc.)
- Konstruktive Mängel
- Falsch dosierte Aufgusskonzentrate
So vermeiden Sie Saunabrand
Um Saunabrände effizient zu verhindern, empfiehlt der Experte folgende Maßnahmen:
Organisatorische Maßnahmen:
- Vor Inbetriebnahme Inaugenscheinnahme der Sauna durch einen Mitarbeiter
- Regelmäßige Kontrolle z. B. auf aufgehängte Handtücher durch Gäste und Einhaltung der Abstände von Brandlasten zum Saunaofen
- Einhaltung der Dosierungsanweisung von Aufgusskonzentraten, Verwendung nur von zugelassenen Aufgussmitteln
- Regelmäßige Überprüfung der elektrischen Installation (DGUV V3 / VdS Revision der elektrischen Licht- und Kraftanlagen) und ggf. der Gasinstallation
- Regelmäßige Überprüfung und Wartung der elektrischen, Heiz- und Belüftungselemente
- Unterweisung der Badegäste (z. B. durch Aushänge)
- Einhaltung der Sicherheitshinweise des Herstellers
- Regelmäßige Unterweisung der Mitarbeiter
- Verfügbarkeit von Feuerlöschern in unmittelbarer Nähe zu den Saunaanlagen
Anlagentechnische Maßnahmen:
- Stromlosschalten außerhalb der Betriebszeiten
- Automatische Abschaltung der Saunaöfen bei Übertemperatur
- Überwachung der Räume mit Saunaeinbauten durch vernetzte Rauchmelder oder eine Brandmeldeanlage
- Installation von Sicherheitsschaltern über den Saunaöfen, die den Saunaofen bei Auflegen von Handtüchern direkt abschalten
Bauliche Maßnahmen:
- Einhalten gültiger und aktueller Standards sowie Normen
- Nachträgliche Änderungen unter Einbeziehung des Herstellers und Fachfirmen durchführen
- Regelmäßiger Austausch thermisch aufbereiteten Holzes
Achtung: Zentraler Punkt der Vermeidung von Saunabränden ist der „Faktor Mensch“. Daher bilden insbesondere die organisatorischen Maßnahmen einen wichtigen Faktor für ein ebenso schlüssiges wie effizientes Schutzkonzept. Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf die technischen Sicherungssysteme, da diese fehlerhaft sein oder umgangen werden könnten! Weitere Informationen liefert die VdS 2279 „Elektroheizungsanlagen und Saunen“.
Beitragsbild: Kateryna Petrova auf Pixabay